Alle Gebirge haben ihre markanten und bekannten Gipfel. Der Himalaja kann mit den höchsten Bergen der Erde aufwarten, denn dort steht der Mount Everest, mit stolzen 8.848 m der höchste Berg der Welt. Auch der dritthöchste Berg ist im Himalaja zu finden und mit seinen 8.586 m stellt der Kangchendzönga noch heute eine Herausforderung selbst für erfahrene Bergsteiger dar. Das gilt auch für den Lhotse, die Nummer vier auf der Liste der höchsten Berge der Welt. Der Nachbar des Mount Everest bringt es auf 8.516 m. Nicht ganz so hoch, aber immer noch sehr imposant sind die Gipfel der Alpen. Der Mount Blanc in den französischen Alpen misst 4.810 m und er ist damit der höchste Berg in Europa.
So hoch sind die Berge der Karawanken natürlich nicht, aber es sind immerhin 2.237 m, die der Hochstuhl als höchster Gipfel der Karawanken zu bieten hat. Dass aber ein Berg nicht zwangsläufig hoch sein muss, um für Bergsteiger und Bergwanderer attraktiv zu sein, das beweisen sehr eindrucksvoll die Gipfel der Karawanken, die zu den schönsten Bergen der Alpen gehören.
Der Hochstuhl
Die Gipfel der Karawanken werden beherrscht vom Hochstuhl oder Stol, wie er in Slowenien heißt. Der Berg mit seinem sanft gerundeten Gipfel liegt am Fuße des Bärentals in Kärnten und ist bei Bergsteigern einer der beliebtesten Gipfel der Karawanken. Seinen Namen bekam der Berg aufgrund seines markanten Profils, das an einen Stuhl erinnert, und es dauerte seine Zeit, bis der höchste Gipfel der Karawanken endlich bestiegen wurde. Es waren keine professionellen Bergsteiger, die den Hochstuhl als erste bezwingen konnten, sondern ein Hobbybergsteiger mit Namen Franz Josef Hannibal von Hohenwart. Hohenwart war ein österreichischer Naturwissenschaftler, der zusammen mit dem heimischen Bergführer Legat von Jauerburg am 17. August 1794 über die Westwand auf den Gipfel des Hochstuhls stieg.
Heute gibt es gut ausgebaute Routen auf den Hochstuhl, aber wer auf den höchsten Gipfel der Karawanken steigen will, der sollte trotzdem einige Erfahrungen als Bergsteiger mitbringen.
Der Mittagskogel
Nicht weniger imposant als der Hochstuhl ist der 2.145 m hohe Mittagskogel, slowenisch Kepa, der im westlichen Teil der Karawanken steht. Der Mittagskogel liegt am Faaker See in Kärnten, und über seinen Gipfel verläuft die Grenze zwischen Österreich und Slowenien. Sein typisches Aussehen verdankt dieser Gipfel der Karawanken seiner Nordflanke, die steil in die Tiefe fällt. Wer den Mittagskogel besteigen möchte, der kann das auf verschiedenen Routen. Eine Möglichkeit bietet ein Steig, der von der Annahütte, einer Schutzhütte aus über den nordwestlichen Grat des Berges führt.
Bekannter ist aber der Aufstieg, der über die bekannte Bertahütte führt. Von der Hütte aus führt ein gut markierter Wanderweg über die Ostseite, die dann in den Gipfelgrad mündet.
Der Hochobir
Auch wenn der Hochobir den Beinamen der Riese trägt, er ist mit seinen 2.139 m nicht der höchste Gipfel der Karawanken. Nicht nur für Bergsteiger ist der Hochobir ein sehr interessanter Berg, wer gerne wandert, der kann an der östlichen Flanke des Berges eine faszinierende Tropfsteinhöhle bewundern. Auf der Nordseite befindet sich der Wildensteiner Wasserfall, einer der höchsten frei fallenden Wasserfälle in Europa, über 30 m tief rauscht das Wasser in die Tiefe.
Der Hochobir kann von der Eisenkappler Hütte erreicht werden, die 1.553 m hoch liegt. Von dort schaffen es geübte Wanderer in ca. zwei Stunden bis auf diesen schönen Gipfel der Karawanken. Von allen Gipfeln der Karawanken bietet der Gipfel des Hochobir den schönsten Panoramablick. Im Westen sind bei klarem Wetter die Berge der Hohen Tauern zu sehen, im Norden reicht der Blick bis zur Saualpe und im Osten ist mit dem 2.126 m hohen Petzen ein weiterer imposanter Gipfel der Karawanken zu sehen.
Bild: © Depositphotos.com / blash