Die Karawanken sind ein wunderschönes, wenn auch manchmal ein wildes Gebirge, das prädestiniert ist für alle, die gerne ausgiebig wandern. Nur beim Wandern in den Karawanken erschließen sich die reizvollen Kontraste, denn die Karawanken sind lieblich, aber sie können auch sehr schroff sein. In großen Teilen sind die Karawanken ein unberührtes Gebirge, in dem Luchse und auch noch Bären leben. Was das Wandern in den Karawanken zu einem echten Erlebnis macht, das ist die immer abwechslungsreiche Landschaft. Es geht durch würzig duftende Wälder, durch bunte Blumenwiesen und vorbei an schroffen steilen Felswänden.
Teilweise erinnern die Karawanken an ein Mittelgebirge, dann wieder an ein Hochgebirge mit hohen Gipfeln, die mit Schnee bedeckt sind. Wandern in den Karawanken setzt aber auch eine gute Kondition voraus, denn einige Routen und Wanderwege sind sehr schmal, es geht zum Teil hoch hinaus und steil wieder hinunter.
Der Grenzweg
Wer beim Wandern in den Karawanken den alten Grenzweg zwischen Österreich und Slowenien gehen will, der in früheren Zeiten vor allem den Schmuggeln bekannt war, der sollte den Kärntner Grenzweg gehen. Zwei Tage sollten Wanderer für diesen Weg einplanen, denn er geht über 85 km und das in sechs Etappen. Feste Wanderschuhe sind Pflicht, denn das Gelände ist in großen Teilen sehr brüchig und Trittsicherheit ist das oberste Gebot.
Auf dem Kärntner Grenzweg müssen einige Höhenmeter zurückgelegt werden. Der Weg beginnt an der Bertahütte in Rosenbach und die ersten knapp 40 km sind wenig anspruchsvoll. Ab der Klagenfurter Hütte wird es dann ein wenig schwieriger, und es ist empfehlenswert, am Gasthof Deutscher Peter eine Rast einzulegen und am nächsten Tag weiter zu wandern. Die letzte Etappe führt dann vom Koschutahaus bis nach Bad Vellach, wo der Wanderweg endet.
Vielfältige Karawanken
Was das Wandern in den Karawanken zu einem unvergesslichen Erlebnis macht, das ist die Vielfältigkeit der Wanderwege. Wer seine Wanderung von Bad Eisenkappel aus starten will, der hat die große Auswahl zwischen ganz unterschiedlichen Wanderrouten. Ein Highlight ist eine Wanderung durch den Kupitzkamm. Das Wasser hat hier in Millionen von Jahren eine fantastische Schluchtenlandschaft geschaffen, und da die Luft in der Klamm sehr feucht ist, können Wanderer eine Vielzahl von seltenen Pflanzen sehen, wie die Alpen Arnika und das Alpen Fettkraut.
Ebenfalls ein Erlebnis ist der im 19. Jahrhundert ausgebaute Wanderweg durch den Hainschgraben. Der Wanderweg führt unter anderem durch die Repuc-Schlucht, eine wilde Schlucht, die den Wanderern einiges an Kondition abverlangt.
Der Mühlenweg
Nicht ganz alltäglich ist der Mühlenweg, der Wanderer von Österreich nach Slowenien durch die Karawanken führt. Auf diesem Weg standen einst 300 Mühlen, einige gibt es noch heute und wer möchte, der kann während seiner Wanderung an einer der Mühlen eine Pause machen und sich über das Müllerhandwerk in früherer Zeit informieren. Der Mühlenweg ist aber noch aus anderen Gründen sehr interessant, denn am Rande des Wanderweges gibt es noch viele kleine malerische Dörfer, in denen die Traditionen noch eine große Rolle spielen. Wer sich beim Wandern in den Karawanken Zeit lassen möchte, der kann in einem der Gasthöfe am Wanderweg ein Zimmer nehmen und erst am nächsten Tag in aller Ruhe weiterwandern.
Der Weg der Quellen
Auch der Quellen Erlebnisweg ist ein schönes Ziel, wenn es ums Wandern in den Karawanken geht. Auf dem Weg liegen rund 1.000 Quellen und wer diesen einzigartig schönen Weg wandern will, der sollte viel Zeit mitbringen. Los geht es an der Jakobsquelle bei Bad Eisenkappel, dann führt der Weg über die Muri Quelle bei Vellach und die Ankova Slatina Quelle nach Jezersko auf der slowenischen Seite der Karawanken. Die Virnik Quelle an der Paulitschsattel Straße liegt auf diesem schönen Wanderweg und der Weg endet am Pruggersteig unter dem Hochobir.
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